Montag, 31. August 2009

Werwölfe

Der Mythos des Werwolfes ist sehr weit zurückzuverfolgen. Schon damalige Höhlenmalereien lassen sich entsprechend interpretieren, und auch in den „Metamorphosen“ Ovids war die Umwandlung eines Menschen in ein Tier (meist in einen Wolf) erwähnt.

Der Begriff „Werwolf“ bedeutet auch „Mannwolf“, da das „Wer“ germanisch als „Mann“ abzuleiten ist. Nach dem Aberglauben heißt es, dass ein Mensch sich unter bestimmten Umständen bei Vollmond in ein Tier verwandeln kann und erst bei Tage wieder seine herkömmliche Gestalt annimmt. Viele Sagen behaupten auch, dass die Männer einen Pakt mit dem Teufel eingingen. Von diesem sollen sie einen Gürtel aus Wolfsfell erhalten haben, durch den sie in der Lage waren sich zu verwandeln. Doch auch durch familiäres Erbgut oder infolge von Verletzungen durch einen anderen Werwolf sollen solche Wesen entstehen können.

Der Mythos des Werwolfes wird in Unmengen von Büchern und Filmen genutzt. Schließlich gilt die Kreatur als unheilvoll und raubtierhaft. Diese Eigenschaften konnten sich Autoren von Horrorskripten zu Nutze machen. Sucht man also in einer Buchhandlung oder auch im Internet, findet man etliche Titel von „Wer mit dem Wolf tanzt“ über „Das Buch der Werwölfe“ bis zu „Hilfe, ich bin ein Werwolf“. In all diesen Romanen steht die Figur des sich verwandelnden Mannes im Vordergrund. Ihre Charaktere und Eigenschaften werden stets etwas abgewandelt, sodass es die verschiedensten Definitionen zum Mythos Werwolf gibt. Seit der Bestseller-Reihe von Stephenie Meyer „Biss zum Morgengrauen“ etc. wird der Werwolf jedoch nicht nur als „der Böse“ der Geschichte gesehen. Die erfolgreiche Autorin vermittelte ihren Lesern ein vollkommen neues Bild des Werwolfes. Hier wird er Sympathieträger und ist nicht das von allen gefürchtete Wesen. Dies schaffte zuvor auch schon Joanne K. Rowling in ihrer Harry-Potter-Serie mit dem Charakter des Lehrers Remus Lupin, der sich ebenfalls in einen Wolf verwandelte. In diesen Fällen sind die Werwölfe eher unberechtigten Ängsten und Vorurteilen ausgesetzt. Sie übernehmen sozusagen die Rolle der Opfer.

Opfer durch den Werwolfmythos wurden auch zahlreiche Männer, die zur Zeit der Hexenverfolgung aufgrund angeblicher Werwolfverwandlung hingerichtet wurden. Vor allem betroffen waren davon Hirten oder Bauern, die dann vor Gericht gebracht wurden.

So lieferte der Mythos uns nicht nur interessante Themen und Geschichten für Bücher und Filme, sondern brachte durch den Aberglauben und die Angst der Menschen auch Opfer mit sich.

Sophie Madar

Keine Kommentare: